Wie wir innerlich ticken

Unser 3-geteiltes System – ein liebevoller Blick nach innen

„Alles Verstehen beginnt mit dem Zuhören – besonders in uns selbst.“

Wir sind so viel mehr als ein Gedanke oder ein Gefühl.
In unserem Inneren wirken verschiedene Ebenen – jede mit ihrer ganz eigenen Sprache, Logik und Geschwindigkeit.
Und oft sprechen sie alle gleichzeitig.

Das kann verwirren, überfordern oder sogar lähmen.
Doch wenn wir die Struktur dahinter erkennen, entsteht ein neuer Raum:
Klarheit. Verständnis. Mitgefühl.

Drei Systeme, ein Mensch

Unser Inneres besteht – neurobiologisch betrachtet – aus drei Hauptsystemen. Diese bilden zusammen unser gesamtes Erleben. Und sie sind wie ein inneres Orchester: Jeder Teil hat eine Aufgabe, eine Stimme und einen eigenen Rhythmus.

1.
Verstand / Neokortex – die denkende Instanz

Der Neokortex ist das jüngste System im menschlichen Gehirn.
Hier entstehen logisches Denken, Sprache, Bewertung, Reflexion und Planung.

Er hilft uns, Strukturen zu erkennen, Zusammenhänge zu verstehen und vorausschauend zu handeln. In ihm liegt die Fähigkeit, Konzepte zu entwickeln, Entscheidungen abzuwägen und Dinge zu hinterfragen.

Doch so kostbar diese Funktionen auch sind – der Verstand liebt Kontrolle, Argumente und Erklärungen. Und genau das wird zur Herausforderung, wenn Gefühle, Körperempfindungen oder alte Erfahrungen auftauchen, die sich nicht logisch „wegdenken“ lassen.

In solchen Momenten gerät der Verstand an seine Grenzen.
Er will verstehen, wo Fühlen gefragt ist.
Er will handeln, wo Halten notwendig wäre.

Viele Menschen versuchen, emotionale oder körperliche Prozesse über den Kopf zu lösen – und fühlen sich dabei ohnmächtig oder verwirrt.

„Der Verstand ist ein wunderbarer Diener, aber ein gefährlicher Herr.“
– Albert Einstein (zugeschrieben)

In der inneren Arbeit geht es nicht darum, den Verstand „abzuschalten“.
Sondern ihm seinen Platz zu geben – in einem harmonischen Zusammenspiel mit Herz und Körper.

Wenn der Verstand aufhört, alles erklären zu müssen, kann er zum wachen Beobachter werden. Dann entsteht Raum für innere Erkenntnis und echte Veränderung.

„Der Verstand kann viel erklären – aber nicht alles fühlen.“

 

2.
Gefühlszentrum / Limbisches System – das fühlende Herz

Das limbische System speichert unsere Erfahrungen und verknüpft sie mit Emotionen.
Hier entstehen Freude, Trauer, Wut, Angst, Sehnsucht, Nähe, Verbundenheit.

Dieses Zentrum denkt nicht in Worten, sondern in Bildern, Stimmungen und inneren Bewegungen. Es will sich mitteilen – nicht über Argumente, sondern durch Gefühl.

Wenn Gefühle „zu viel“ werden oder keinen Ausdruck finden dürfen, wird dieses System überfordert – und meldet sich z.B. durch innere Unruhe, Ängste, Wutausbrüche, Enge, Tränen oder Rückzug.

„Gefühle sind der Schlüssel zu unserem innersten Wesen.
Wer sie verdrängt, verliert den Zugang zu sich selbst.“

– Safi Nidiaye

3.
Nervensystem / Stammhirn – die überlebende Basis

Im Stammhirn sitzen unsere tiefsten, evolutionär ältesten Reaktionen.
Hier geht es um pure Sicherheit:
Kampf, Flucht, Erstarren oder Kollaps.

Wenn wir uns bedroht fühlen – emotional oder körperlich –, übernimmt dieses System blitzschnell die Führung.
Es entscheidet, ohne zu fragen.

Und es merkt sich jede Erfahrung, die mit Gefahr verknüpft war. Selbst wenn der Verstand längst weiß, dass wir „in Sicherheit“ sind.

„Das Nervensystem reagiert nicht auf Worte. Es reagiert auf echte Sicherheit.“

Wenn alle drei Systeme durcheinander reden ...

Dann entsteht innerer Stress.
Vielleicht kennst du das:

Dein Verstand sagt: „Das macht doch keinen Sinn.“
Dein Gefühl ruft: „Aber es tut weh!“
Und dein Körper zieht sich zusammen oder flüchtet, ohne dass du es kontrollieren kannst.

Das ist nicht „verrückt“. Das ist menschlich. Und verständlich.
Denn jedes System reagiert auf seine Weise – und jedes will gehört werden.

Heilung beginnt mit einem liebevoll-forschenden inneren Dialog

Der erste Schritt ist nicht, „alles richtig zu machen“.
Der erste Schritt ist: zuhören.

Welche Ebene meldet sich gerade?
Was braucht sie?
Was will gesehen oder gehalten werden?

Ich begleite Menschen darin, ihr inneres System besser zu verstehen – und einen echten, liebevollen Dialog zwischen diesen drei Ebenen zu ermöglichen.

Denn:

„Wenn Kopf, Herz und Körper im Einklang sind,
entsteht innere Wahrheit.“

Was du dadurch gewinnen kannst:

Mehr Selbstverständnis und innere Klarheit
eniger Selbstkritik, mehr Selbstmitgefühl
Einen bewussteren Umgang mit Stress und Emotionen
Zugang zu deiner Intuition und Lebendigkeit
Die Fähigkeit, besser mit anderen in Beziehung zu sein

Und du?

Spürst du manchmal den inneren Widerspruch zwischen Gefühl und Verstand?
Reagiert dein Körper manchmal wie aus dem Nichts?
Oder hast du das Gefühl, dass etwas „in dir“ nicht zusammenpasst?

Dann lade ich dich ein, dich selbst neu kennenzulernen.
Nicht mit Bewertungen – sondern mit Herz, Wissen und liebevoller Begleitung.

Wenn du diesen Weg gehen möchtest, bin ich gerne an deiner Seite.
In einem geschützten Rahmen. Mit Präsenz, Empathie und im echten Dialog.

Herzlich,
Yvonne

Scroll to top